Feeds:
Posts
Comments

Lang genug hat es ja gedauert. Jetzt sind wir schon zum zweiten Mal in Brisbane und organisieren von hier aus den weiteren Verlauf der Reise. Am 25. Mai gehen wir zu Teil 2 ueber: Suedostasien. Das duerfte spannend werden.

Die Bikekartons fuer den Flieger haben wir heute geholt, das Innenleben meiner Vorderradnabe ausgetauscht und vorsorglich neue Ketten organisiert.

Der nahende Winter macht das Leben hier fast unertraeglich – tagsueber kuehle 20-25 Grad und nachts stuerzt das Thermometer sogar auf 7 Grad ab. Brrr. Wird wirklich Zeit, das wir wieder in waermere Gefilde kommen :0)

Und sonst? Alles beim Alten. Jeden Tag was Neues. Und davon jede Menge! Die letzten sechs Wochen seit Sydney bummelten wir uns in Richtung Norden voran. Den ersten Teil nah am Meer, wenn irgendwie moeglich auf Forstwegen und am Strand entlang, durch Nationalparks, durch und ueber Fluesse… fast immer mit Rueckenwind und schoen flach. Trotzdem laesst es sich nicht vermeiden, uebervoelkerte Regionen mit Costa Brava-Flair durchqueren zu muessen… Raus aus der Natur und rein in staedtebauliche Greueltaten und architektonische Abartigkeiten…

Letztlich zog es uns dann doch wieder zurueck in die gruene Welt der Berge. Einer der herausragend schoenen Orte, nur knappe 40km suedwestlich von Coffs Harbour, ist Bellingen. Allein schon die Anreise gestaltete sich, Dank einer weggespuelten Strasse und dem daraus resultierendem Umweg durch die umgebenden Waelder, recht spannend. “Wollt ihr wirklich durch die Berge nach Bellingen fahren? Nehmt doch einfach den Highway und alles ist gut!” raet uns Brian, ein sichtlich besorgter Schweinefarmer. “Ihr waeret nicht die ersten die da rein gehen und nie wieder gefunden werden.” Das wiederum erinnert mich ein wenig an “Haensel und Gretel”. Nachdem er unsere Uneinsichtigkeit zur Kenntniss genommen hat, stattet er uns mit reichlich Ratschlaegen und mehreren Litern Wasser aus, zeichnet uns eine Karte, schreibt seine Telefonnummer dazu und erklaert uns, dass er einen Suchtrupp lossschickt, falls wir uns nicht innerhalb von 24h zurueckmelden.

Die Karte stellt sich als richtig und, auf Grund dessen, sehr hilfreich heraus. Unser Weg fuehrt uns in einen Talkessel, an dessen Ende wir auf einen Biobauern treffen, der uns die Richtigkeit des von uns eingeschlagenen Weges bestaetigen kann und uns zur “Steigerung der Leistungsfaehigkeit” ein Buendel frischer Aniseed-Myrtle, ein Eukalyptus aus der Familie der Myrtengewaechse, fuer die Zubereitung schmackhaften Tees mit auf die Reise gibt. Das ist gut! Jedes Kilo mehr auf den folgenden 1000 Hoehenmetern macht es uns leichter! Das Klettern auf rumpeligen Wegen durch Regenwald ist eine schweisstreibende Angelegenheit und so freuen wir uns, nach einigen Stunden direkt in die offenen Arme unseres Warmshower-Gastgebers Nic zu radeln – nicht ohne vorher mit Brian, dem nun erleichterten Schweinebauer zu telefonieren, um mit  ihm unsere erfolgreiche Ankunft in Bellingen zu feiern…

Was ist nun das Gute, Schoene und Besondere an Bellingen? Zur Klaerung dieser Frage koennte der Auszug aus meinem Tagebuch vom 15. April 2010 hilfreich sein:

“BELLINGEN – LEBENS- UND LIEBENSWERT. COMMUNITY, ABER KEINE KOMMUNE – VERSCHUETTETES GEDANKENGUT WIEDER AUSGEGRABEN. WAS MACHT ES ZU DEM, WAS ES IST?

SICHER MAL DIE MENSCHEN, WELCHE GLEICHE WERTE, LEBENSEINSTELLUNGEN, TRAEUME, ETC. TEILEN UND AKTIV AN DER GESTALTUNG IHRES LEBENSRAUMES UND LEBENSTRAUMES TEILNEHMEN UND AKTIV ENTSCHEIDEN, HIERHER ZU ZIEHEN.

DER TRAUM VON EINER BESSEREN WELT. VIELE OEKOS, ABER EHER IM BESSEREN SINNE, VIELE “HIPPIES”, OHNE WERTUNG, FARMER, ARBEITER, JEDE MENGE KINDER….

EIN FUNKTIONIERENDES, LEBENDIGES STADTZENTRUM – TROTZ HAUPTVERKEHRSADER ALLES ZU FUSS ODER PER VELO ERREICHBAR. AUTOS PARKEN VERSTECKT HINTER DEN LAEDEN, DER MENSCH STEHT IM MITTELPUNKT.

ATTRAKTIV. ALLE LAEDEN UND DIENSTLEISTER IN AUSGEWOGENEM NEBEN- UND MITEINANDER, KEINE SHOPPINGMALLS ODER SUPERMAERKTE, DIE KAUFKRAFT AUS DER STADT ZERREN. (Jede Menge gemuetlicher Cafes (soviele, dass man sich schon fragen muss, wie die alle bestehen koennen), die wahrscheinlich beste (und dazu noch italienische) Eiscreme Australiens, gut sortierte Buchlaeden (1. und 2+Hand), Kunst- und Kunsthandwerk und alles das, was man sonst noch zum Leben braucht…

IDYLLISCHE LAGE. ATTRAKTIV FUER LANG- UND KURZZEITBESUCHER, NAH GENUG DRAN UND WEIT GENUG WEG AN DEN TOURISTEN-HOCHBURGEN AN DER KUESTE. VIEL NATUR. BERGE, WAELDER, GAERTEN, PARKS, FLUSS. 20KM ZUM STRAND, DEN ABER KAUM JEMAND ZU VERMISSEN SCHEINT…

Nach einigen idyllischen und entspannenden Tagen und gespraechsreichen Abenden bei Nic und seinen Mitbewohnern David und Kelly ziehen wir weiter – grob Richtung Norden, der Heimat nach jedem Tag auf der Strasse ein Stueckchen naeher…

Mit unseren Nachtlagern hatten wir meistens Glueck. Es findet sich fast immer ein Ort, wo wir uns gut im Wald verstecken koennen, ab und an muss auch mal eines der zahlreichen “No Camping”-Schilder ignoriert werden – auch wenn das zur Folge hat, dass man mitten in der Nacht von Securitymaennern geweckt wird und meine Daten nun fuer immer und ewig in irgendeiner australischen Kartei verstauben. Nach besonders langen Tagen oder zu geringer Vegetation hilft hoefliches Nachfragen oder ein bittender Blick und die Tore zu privaten oder kommunalen Grundstuecken oeffnen sich per Zauberhand und man kommt meist noch in den Genuss einer warmen Dusche. Ab und an tauchen wir aber auch bei den Radelkollegen der “Warmshowers.org“-Gemeinde unter und erfreuen uns so der Kommunikation und Gesellschaft Gleichgesinnter mit Insidertipps fuer unseren weiteren Reiseweg.

Unser Tagesablauf wird nunmehr vor allem von Sonne und Mond, den Sternen und allerlei Getier bestimmt. Es wird zeitig dunkel (18.00 Uhr) und zeitig hell (6.00 Uhr), und da sich Australiens heimische, mannigfaltige und vor allem schrille Vogelwelt um diese Uhrzeit bemuehsigt fuehlt, der ganzen Welt zu Verkuenden, was fuer ein herrlicher Tag mal wieder angebrochen ist, bleibt uns auch nichts anderes uebrig, als unsere mueden Knochen aus dem Schlafsack zu schaelen und uns ein Muesli zusammenzupampern.

Apropos: Der Speiseplan hat sich in den letzten Monaten auch zum Besseren gewandelt. Viel frisches Obst und Gemuese, erhaeltlich direkt bei Ihrem freundlichen Farmer am Strassenrand, haelt nun seinen schwerwiegenden Einzug in unsere Taschen und schliesslich Maegen.

Die letzte Aprilwoche teilten wir mit unserem Freund John, dem treuen Leser bereits bekannt von den Bildern unserer Hochzeit und unserer Zeit in Melbourne. Nachdem wir John in Ballina vom Flughafen abgeholt haben, beschlossen wir, die Gegend um den Mount Warning naeher unter die Lupe zu nehmen. Dieser steht im Zentrum eines ca. 80km durchmessenden Kessels eines ehemligen Vulkanes und befindet sich zusammen mit den hier befindlichen Ueberbleibseln des urspruenglichen Regenwaldes in der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. (Ja, sowas gibts noch: Viele Gruesse nach Dresden!) Die fuer uns recht erholsame Woche mit wenigen Kilometern und ausreichend Futter, endete bei den “Warmshowern” Lindsay und Margy in Murwillumbah – beide wunderbare Ideengeber und Inspiration fuer beides, Fahrradreisen in Asien und fuer ein erfuelltes und aktives Leben! Beide organisierten uns einen Aufenthalt bei Erin, Dave und ihrer frischgeborenen Tochter Rhyla. Die junge Familie lebt in Natural Bridge, direkt neben dem Nationalpark mitten im Regenwald, zusammen mit Hund, Esel, Schafen, Ziegen, Pony, Huehnern… und ernaehren sich vor allem von dem, was sie anbauen, melken, schlachten, sammeln und ernten koennen. Ein einfaches und auch anstrengendes Leben – aber die drei sind beneidenswert gluecklich!

Trotz stroemenden Regen rissen wir uns letztlich auch hier wieder los um einen kurzen Zwischenstopp in Brisbane einzulegen, von wo aus es aber gleich weiter ging zum Endpunkt unsere Fahrt in Australien – zu Albert und Fay in Palmwoods an der Sunshine Coast. Die beiden, Mitte 60 und passionierte Radler, haben wir vor einem halben Jahr in Taupo, Neuseeland getroffen. “Falls ihr jemals in unsere Gegend kommt, solltet ihr unbedingt bei uns Halt machen”, haben sie damals gesagt. Und genau das machen wir. Und die beiden bereiten uns einen sagenhaften Abschluss unserer Australien-Tour! Helfende Haende in der Kueche werden nicht oder nur sehr zoegernd akzeptiert, leckeres Essen, grosse und kleine Snacks werden kredenzt, das Bett ist kuschelweich, die Waesche duftet endlich wieder einmal…. Ich stehe stundenlang mit Albert in der Garage oder in der Werkstatt und neben dem philosophieren ueber Bikes und deren Bestandteile, werkeln wir ein wenig an unseren Raedern herum (auch wenn es da Dank solider Technik kaum was zu tun gibt), verbessern Sitzpositionen, unternehmen Testfahrten auf den diversen Fahrraedern der Beiden und reden, reden, reden… In den vier ereignisreichen Tagen lernten wir Fischen, Motorboot- und Wasserskifahren. Ohne Unfaelle! Fast.

Das wars erst einmal wieder von uns aus hier! Momentan sind wir bei Emma und freuen uns auf die naechsten Radelkilometer auf Stradbroke Island, oestlich von Brisbane, uebers Wochenende…. Je nach Wetter. Zurzeit regnets.

Sydney

Unser Start in Sydney verlief recht harzig. Auf der Suche nach einer kostenlosen Unterkunft, schliefen wir bei mehreren Warmshowern, bevor wir in den Armen von Jeff landeten, welcher sein Leben und Haus mit uns, seinen beiden Mitbewohnern Katarina und Tobenn und seit zwei Tagen mit einem weiteren Radlerpaerchen, Marc und Emelie, teilt….

Nach der Radwoche zwischen Canberra und Sydney und der erholsamen Zeit in Stanwell Park bei Kieran, schien uns die mit 4.5 Millionen Einwohnern groesste Stadt Ozeaniens mit Menschenmassen, Laerm und einem Ueberangebot an Waren und Aktivitaeten schier erschlagen zu wollen. So brachen wir nach 3 Tagen fuer ein Wanderwochenende in die ‘Blue Mountains’ auf. Gemeinsam mit Gabriel und Kyoko genossen wir die ungewohnte Bewegung inklusive Muskelkater, lange Stunden, ausgefuellt mit Kartenspielen und dem verkosten Australischen Bieres und  meine ‘Crocodile Dundee’ Premiere. Die Blue Mountains sind Teil der ‘Great Dividing Range’, einem ueber 3’500km langen Bergmassiv, welches sich die gesamte australische Ostkueste entlangzieht und sich uns schon auf dem ersten Teil unserer Fahrt von Victoria nach Canberra eindruecklich in den Weg stellte.

Mittlerweile haben wir uns so sehr eingewoehnt, dass wir eigentlich nicht gleich weiter wollen. Wie immer eben, wenn wir zum Stillstand kommen. Das Osterwochenende lasssen wir noch verstreichen und machen uns dann auf unseren 1’000km langen Weg Richtung Brisbane.

Sydney hat so ziemlich alles zu bieten, was man von einer Grosstadt erwartet – und mit der Schoenwettergarantie und den nahen Straenden noch einige Pluspunkte mehr. Dank der abwechslungsreichen Topographie und den wilden Einschnitten der Kueste gestaltet sich die Orientierung in Sydney recht anspruchsvoll, bietet aber eindrueckliche Ausblicke auf mehr und weniger bekannte Szenerien. Neben der technischen und aesthetischen Glanzleistung und den gewaltigen Ausmassen der Harbour Bridge verblasst sogar die weltbekannte Architektur eines Opera Houses!
Ausgedehnte Spaziergaenge leiten uns durch die verschiedensten Stadtteile mit jeweils eigener Charakteristik. Wie schon Melbourne, so hat auch Sydney fuer jeden Geschmack, jede Weltanschauung und jedes staedtische Lebensmodell das Passende im Angebot.

Hoehepunkt unseres Aufenthaltes, neben dem erfolgreichen Kochversuch ‘Rindsgulasch’, war der Segeltoern mit Jeff, seines Zeichens Hobbysegler und Tourenradler, unser Gastgeber und beruflich als Einfuhrinspektor im Flughafen taetig und dessen Freund Paul, Hobbyflieger und Freizeitsegler, von Beruf Helikoptermechaniker, im Hafen von Sydney… (was fuer ein herrlicher Schachtelsatz).
Ich war wohl der einzige an Bord, der schon beim Uebersetzen zum Boot, in der von Zuzka geruderten Nusschale, Anzeichen von Seekrankheit zeigte, und sich nur mit grosser Muehe davon abhalten konnte, die Fischlein zu Fuettern. Ein weiteres, nicht vorher bedachtes Uebel war, dass mir dadurch die Haare ausfielen… Was fuer ein herrlicher Ausflug!

Po nekolikamesicnim sportovne-kulturne-vzdelavacim pobytu u protinozcu nas nevyvede z miry ani sprchovani se s cernou vdovou, ktera nas pozoruje ze zavesu na sprchovem koute. Ostatne, momentalne se venuje traveni cerneho vdovce, tak co by nas kousala, ze. Uz dokonce ani nezvedame zachodove prkenko, abysme se presvedcili, ze se z WC vratime zivi. Zvykli jsme si.

Continue Reading »

Canberra scheint ueberwiegend aus Freiflaeche zu bestehen – komponiert aus wahlweise Farm- oder Buschland, aufgelockert durch eine gigantische Verkehrsinfrastruktur mit wenig Verkehr. Folgt man den Schildern Richtung ‘City’, kann es vorkommen, dass man stellenweise auf menschliche Behausungen trifft und, noch seltener, sogar deren Bewohner zu Gesicht bekommt.

Im Busch verstecken sich mehrere Satelittenstaedte mit eigenen Versorgungszentren, fuenf an der Zahl. Diese umkreisen das eigentliche ‘Zentrum der Macht’ und fungieren als ‘Keimzellen’, welche eines Tages zu einer Metropole grossstaedtischen Ausmasses zusammenwachsen sollen.

Der erste Eindruck dieser ‘Planstadt’ ist sehr ernuechternd, langweilig und leblos. Dies aendert sich allerdings abrupt, wenn man das Glueck hat, auf deren Bewohner zu stossen…. Viele der Menschen, welche in Canberra leben, stammen urspruenglich aus anderen Teilen des Landes oder von Uebersee und arbeiten mehr oder weniger direkt fuer die Regierung oder fuer eine der zahlreichen Verwaltungen. Die Sehnsucht nach sozialen Kontakten beruht somit auf Gegenseitigkeit und schnell kommt man sich naeher und kann sich schon nach den ersten Tagen vor Einladungen kaum retten… Schnell werden aus dem geplanten Kurzaufenthalt zwei ereignisreiche Wochen, an deren Ende ein Abschied sehr schwer faellt…..

Die Strasse hat uns wieder – und wie! Die Fahrt aus Canberra am spaeten Nachmittag gestaltet sich zum Selbstmordkommando mit viel zu viel Verkehr und keinen Ausweichmoeglichkeiten. Die LKWs draengen uns immer wieder in den mit Muell, Glasscherben und abgebrochenen Aesten uebersaeten Seitengraben, stundenlang atmen wir die stinkenden Ausscheidungen der Autos ein und lassen den Laerm und die deutlich zum Ausdruck gebrachte schlechte Laune der Fahrer ueber uns ergehen…. Schliesslich beenden wir unseren Tag in Bungendore – und, wie so oft, kommt ein freundliches Wesen daher, welches den Tag rettet und uns die Herzen erwaermt! Diesmal ist es ‘Ric der Toepfer’, welcher uns zu sich nach Hause einlaedt! So kommen wir in den Genuss von einem reichhaltigen BBQ, frischem Bier, langen, intensiven Gespraechen, einer Dusche mit Sybille (einer Schwarzen Witwe, Haustier von Ric in der Falte des Duschvorhanges) und einer ruhigen, erholsamen Nacht in seinem Garten. Am naechsten Tag entschliessen wir uns, zu bleiben und Bungendore zu erkunden, bevor wir am darauffolgenden Morgen mit frischem Mut auf ruhigen Nebenstrassen und noch ruhigeren Schotterwegen dahingleiten – unserem naechsten Ziel, Sydney, entgegen.

Wir geniessen die Tage im wenig besiedelten Hochland, die angenehmen Temperaturen und realisieren ploetzlich, dass uns der Herbst eingeholt hat. Die Blaetter faerben sich bunt und breiten einen raschelnden Teppich unter unseren Reifen aus….

Eine letzte Kuppe gilt es zu ueberwinden und ploetzlich stehen wir vor einem Schwindel erregenden Panorama und sehen, nach ueber einem Monat, das Meer vor uns wieder….

Den letzten Stopp vor Sydney legen wir bei Kieran, einem Warmshowerer, ein, der sein maerchenhaftes Anwesen dankenswerter Weise mit uns und einem weiteren Radlerpaaerchen teilt: Kyoko aus Japan und ihr schweizer Mann, Gabriel….. Zusammen faulenzen wir auf der Terrasse herum, versuchen unser Glueck beim Surfen, lassen uns von Bluebottles (Portugiesischen Galeeren) nesseln, kochen, essen und geniessen das Leben bei bestem Wetter. Wir verabreden, uns in Sydney wiederzusehen….

Wieder faellt es uns schwer, uns loszureissen, doch wer reist, muss auch ab und an in den sauren Apfel ‘Abschied’ beissen – und so setzen wir unseren Weg fort, Sydney schon in Sichtweite….

P.S. Nicht ueber die ‘Kriegsfotos’ wundern – wir waren in Canberra in zahlreichen Museen und haben mehrere Stunden im sehenswerten ‘War Memorial’ zugebracht….

Wieder allein…

Nachdem wir zu viert ueber Wellblechpisten gerollt und wilden Tieren entkommen sind, Hitze und Regen standgehalten, auf Golf- und Spielplaetzen gezeltet, und fast den hoechsten Berg Australiens (Mt. Kosciuscko) bestiegen haben, sind wir nun wieder allein auf weiter Flur… Unser Wirbelwind zog wieder zurueck in die Berge und ‘Der beste Koch der Welt’ ist wieder in den Osten zurueckgekehrt … Euch vielen Dank fuer den Besuch und die schoenen gemeinsamen Stunden!

Tak jsme v hlavnim meste Australie. Dojeli jsme sem po sterkove silnici s povrchem valchy a nemit GPS, asi bysme Canberru prejeli. Canberra je park, kde se sem tam vyskytuje vladni budova, ambasada, nakupni centrum a McDonald a mezi tim je velke nic protkane cyklostezkami. Diky napaditemu naplanovani silnic a mesta vubec neustale krouzite po mistech, kde jste byli, ale vlastne vubec nebyli a pokud zpanikarite, krouzite dodnes. Proste Canberra stoji za videni.

Continue Reading »

Hinter den 7 Bergen

+++ Zuerst einmal ein herzliches Dankeschoen an alle, die an uns denken und dachten und dies durch regen Mail-, Telefon-, Brief – und Blogkommentarverkehr zum Ausdruck bringen und brachten!!! DANKE +++

Wir reiten wieder los – selbstverstaendlich auf unseren Raedern. Mit uns auf der Reise sind Trauzeuge Nico aus der Provinzmetropole und meiner Heimatstadt Zwickau und Eva, wie dem eifrigen Leser bereits bekannt, aus dem beschaulichen Luzern (fuer alle Nicht-Schweizer: suedlicher Vorort von Zuerich ;0)) ….

Die Hochzeitszeremonie und anschliessende Feierlichkeit ist halbverdaut, zwei Wochen Pause in Melbourne haben garstigen Muskelschwund betrieben – und so schleichen wir bei schweisstreibenden 40 Grad den Bergen entgegen – mit dem grossen Ziel CANBERRA im Kopf…. Nur liegen zwischen uns und dem Zentrum der Macht einige hundert Kilometer und vor allem kurviges Auf und Ab, dass einem schwindelig zu werden droht….. Zu den Steigungen der Suedlichen Alpen gesellen sich noch Fahrbahnbelaege, die jeder Beschreibung spotten und Nico und mir letztmalig auf unserer Fahrt durch die Wueste Gobi begegneten….

Die Fahrten durch die trockenen Hochwaelder gleichen einem olfaktorischen Feuerwerk – wuerzig-harzige Luft, diesmal erstaunlicher Weise kaum durch stoerende Begleitgerueche endlos schlafender Tiere unterbrochen, umweht unsere Nasen und befluegelt die Sinne…. Jaja!

Geschlafen wird nachts und im Zelt – im Irgendwo am Wegesrand und vor allem an moeglichst nicht trockenen Fluessen und Seen…. Durchaus keine Selbstverstaendlichkeit!

Grosse Siedlungen, kleine Siedlungen, Nationalparks und einzelne Haushalte – alle sind darauf eingestellt, dass man auch mal seine Notdurft verrichten muss – man kann sich nur wundern, wer diese Orte in einem so bemerkenswert sauberen Zustand haelt. Oft kommt man an kostenlos nutzbaren Camp- und Picknickarealen vorbei, welche fuer den erschoepften Reisenden eine saubere Toilette, fliessendes, wenn auch nicht immer trinkbares Wasser, Picknickbaenke und Grillstellen bereithaelt. Feuerholz findet man in Huelle und Fuelle….. Da haben die Goglfritzen unter uns ihren Spass!

Das man sich bestaendig der Hauptstadt eines ganzen Kontinents annaehert, wird auch am letzten Tag vor Canberra nicht spuerbar – bis 50km vor dem Stadtzentrum rumpeln wir auf geschotterten Wegen dahin, und auch auf den allerletzten, einstelligen Kilometern erinnert die Szenerie eher an einen riesigen Stadtpark……

Naeheres aus der Hauptstadt demnaechst hier in Ihrem freundlichen Reiseblog! Und nun zu den Fotos: Sehen sie hier eine kleine Auswahl an Schnappschuessen aus verschiedenen Kameras und den unterschiedlichsten Blickwinkeln:

Wir haben es gewagt und gehen fortan ganz offiziell gemeinsam durch das Leben!

A byla svatba…

Jiz tomu bude par dlouhych dni od posledniho prispevku, ale neni to kvuli tomu, ze jsme na vas zanevreli, byli ustknuti jedovatym hadem, kousnuti jedovatym pavoukem, popaleni jedovatou meduzou, poplivani jedovatou zabou, postipani skakajicim jedovatym mravencem, snedeni krokodylem popr. zralokem, ani nas silne morske proudy neodnesli doprostred oceanu. To jsme s se pouze prizpusobili australske nature – samy relax, kafco, pokec, kafco, relax, kafco, pokec, pivko, pivko a prace minimum.

Zobraz cely clanek

Tasmanien

Der Tasmanische Teufel ist eigentlich das Erste und Einzige was einem in den Sinn kommt, wenn man, wenn ueberhaupt, an die Insel suedlich von Melbourne denkt. Wenig genug, um sich ohne grosse Erwartungen, aber mit reichlich Interesse auf die 9-stuendige Faehrfahrt vom Festland nach Devenport zu begeben…. Fuer die kommende Zeit mit an Bord ist Eva, unsere gemeinsame Freundin aus Luzern.

Nach den recht ernuechternden und teilweise anstrengenden Monaten in Neuseeland, lassen wir es auf Tassie (liebevolle Verniedlichungsformen fuer Laender, Landesteile und Staedtenamen scheinen hier sehr beliebt zu sein) sehr ruhig angehen und passen uns damit hervorragend der entspannten Lebenseinstellung vieler Tasmanier an… Radeln, wohin der Wind einen blaest (am Besten Richtung Strand), wenn die Berge zu anstrengend werden, einfach mal mit dem Postbus mitfahren, um somit in den Genuss von 3-stuendigem Klatsch und Tratsch zu kommen und die abgelegensten Farmen und Pubs besuchen zu koennen…..

Ueberaschend ist das Wetter – zu 90 Prozent super – das heisst fuer uns: Sonnenschein, Sommerhitze und ja kein Regen!!! Auch wenn das die Einheimischen ein bisschen anders sehen…. Ueberhaupt die Einheimischen! Entspannt sehen sie dem erwachenden Tag entgegen, zurueckgelehnt im Schaukelstuhl auf der Veranda ueber einer dampfenden Tasse Kaffee…. Fremde, wie wir, werden mit einer unglaublichen Selbsverstaendlichkeit und Herzlichkeit empfangen, immer offen fuer ein kleines Schwaetzchen – herzerwaermend! So schlagen wir des oefteren unsere Zelte in Gaerten oder auf Weiden auf, geniessen das uns angebotene erfrischende Feierabendbier oder den waermenden Morgenkaffee…. Teilweise grenzt das schon an Wegelagerei: Kaum laesst man sich, erschoepft von der sengenden Hitze und einer langen Fahrt, fuer eine Pause im Seitengraben nieder, schon taucht hinter der naechsten Hecke ein Tasmanier auf, entfuehrt einen in seinen liebevoll gepflegten Garten unter schattenspendende Baeume, bringt literweise frisches Wasser vorbei, bietet frisches Obst und Gemuese an – und selbstversteandlich muss man auch den wohltemperierten Pool ausprobieren – bevor man dann mit vollgestopften Packtaschen zum waermstens empfohlenen Tagesziel weiterradeln darf….

Und feiern koennen sie auch noch. Davon durften wir uns gleich am ersten Tag unseres Aufenthaltes in Latrobe beim “Australia Day” (Nationalfeiertag) ueberzeugen. Besonders beliebt waren: Holzhacken (ganz ganz schnell einen Baumstamm kaputtschlagen), Gummistiefelweitwurf (einen GS moeglichst elegant, moeglichst weit werfen, ohne staendig die Zuschauer zu treffen), Eierweitwurf (einer wirft, einer kriegts ab (roh)), Ferretrace (kleine Marder/Wiesel/Frettchen durch dunkle Roehren scheuchen und warten, welches wieder auftaucht (bestens besucht!!!)) und das Tollste: bei knapp unter 40 Grad in der Mittagshitze fuer drei Dollar (2 Euro) Bier trinken (hatte die meisten Teilnehmer) …. ein herrlicher und unvergesslicher Tag!

Die Tierwelt spielt verrueckt – besonders nachts steppt der Baer – oder besser das Wallaby. Fuer halbwache Naechte sorgen vor allem die Possums, welche immerwieder versuchen in unser Vorzelt einzudringen, um an unser (vermeindlich gut verpacktes) Essen heranzukommen, oder sie jagen sich gegenseitig durch die Nacht und stuerzen sich dabei todesmutig aus hohem Geaest auf unser Zelt und hinterlassen dabei unliebsame, weil undichte Spuren…….

Die Wallabies / Kaenguruhs (wie auch immer man die nun auseinander haelt), welche es in ihrer aktiven Phase (Daemmerung) tatsaechlich geschafft haben, von einem der wenigen Autos ueberfahren zu werden, fallen tagsueber vor allem aufgrund ihres mehr oder weniger gut erhaltenen Koerpers und ganz besonders durch ihren unvergleichlichen Geruch auf. Alle anderen springen des naechtens ums Zelt, mampfen ausgerechnet neben meinem linken Ohr ihr Gras, waehrend zur gleichen Zeit alles Unverdauliche durch den Hinterausgang hoerbar wieder an die frische Luft gelangt… Wie niedlich!!!

Die Teufel sterben aus. Sie sind von einer Art Krebs befallen, die bei Kaempfen (und diese possierlichen Aasfresser streiten sich andauernd ueber noch so ausreichend Futter) von einem Teufelchen aufs Andere uebertragen wird….

Spinnen gibts natuerlich auch – aber wer mich kennt, weiss, dass ich da lieber Zuzka vorschicke (frueher uebernahm diesen Part meine kleine Schwester Jana) und selbst einen moeglichst grossen Bogen darum mache…. Von Schlangen hoert man meist nur aus den Erzaehlungen der Einheimischen oder sieht vereinzelt ein paar mehr oder weniger gut erhaltene Exemplare am Strassenrand liegen… vielleicht gibt es dazu spaeter mehr zu berichten.

Der Wanderpokal “Zuzkas und Jens’ Lieblingsvogel” geht vom Neuseelaendischen “Tui” an den Australischen “Lachenden Hans”, dessen anmutige Stimme uns immer wieder zum Schmunzeln bringt….

Landschaft? Ja, gibt es auch. Vielleicht nicht so “aufregend” wie in Neuseeland, aber dafuer hat man sie ueberhaupt sehen und geniessen koennen. Und das Beste ueberhaupt: Fast keine Campervans, die sich immer ins Bild draengeln!

Wir haben zu dritt die Ostkueste bis zur Wineglass Bay beradelt und dabei menschenleere, windige aber absolut schoene Straende und das dazugehoerige tuerkisfarbene Meer genossen. Danach sind Zuzka und meine Wenigkeit ins Highland, das Great Lake Plateau, geradelt, um uns ein paar Tage in dessen Einsamkeit zu verlieren, waehrend Eva auf den Spuren der europaeischen Erstankoemmlinge zum Strafgefangenenlager nach Port Arthur wandelte…. Nun sind wir gemeinsam zurueck in Melbourne und harren der Dinge, die da kommen moegen……

Ich bedanke mich fuer das aufmerksame Lesen dieses Berichtes und freue mich immernoch ueber Kommentare, Mails etc – und falls sich jemand bemuesigt oder gar von innerem Drang erfuellt fuehlen sollte, fuer unsere englischsprachigen Freunde eine Art Zusammenfassung schreiben zu wollen – der melde sich bitte bei uns!!! Besten Dank!